Es ist wieder einmal soweit: „Der schönste Kunstsalon der Welt“ öffnet seine Pforten – zum 60. Mal in 130 Jahren. Die große alte Dame der Biennalen lädt nach Venedig ein und wie in den Jahren zuvor nutzen wir die letzten Tage der Ausstellung für unseren Besuch. Nicht dass Venedig im November menschenleer wäre, aber es tummeln sich deutlich weniger Besucher in der Stadt als in den Monaten zuvor. Es ist eine gute Zeit für einen Venedig-Besuch – trotz gelegentlicher „Aqua alta“, die nach der Inbetriebnahme des Hochwasserschutzsystemes Mose deutlich seltener vorkommen. Für die Erkundung der Lagunenstadt lassen wir uns wie gewohnt ausreichend Zeit, zumal unser Hotel sehr zentral zwischen dem Teatro de la Fenice und dem Markusplatz liegt.
Der künstlerische Direktor der 60. Esposizione Internazionale d’Arte, Adriano Pedrosa, stellt seine Schau unter das Label „Stranieri Ovunque – Foreigners Everywhere“. Der 1965 in Rio de Janeiro geborene Ausstellungsmacher arbeitet seit 2014 als künstlerischer Direktor des Museu de Arte de São Paulo. Pedrosa hat in den vergangenen Jahren als (Co-)Kurator reichlich Erfahrung auf den Biennalen von São Paulo, Istanbul und Shanghai sammeln können.
Der Titel sei einer Werkserie des Konzeptkunstkollektivs Claire Fontaine entliehen und gehe zugleich zurück auf den Namen eines Turiner antirassistischen Kollektivs in den frühen 2000er Jahren. Die Biennale Arte 2024, erläutert Pedrosa, werde „sich fokussieren auf Künstler:innen, die selbst Ausländer:innen, Immigrant:innen, Ausgewanderte, in der Diaspora, Emigrierte, Exilierte und Geflüchtete sind – insbesondere jenen, die zwischen dem globalen Süden und dem globalen Norden gewandert“ seien.
Der Deutsche Pavillon wird von Çağla Ilk, der Co-Direktorin der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden, kuratiert. Ilk wurde in Istanbul geboren, studierte Architektur an der Technischen Universität Berlin und an der Mimar Sinan Universität Istanbul. Seit 2020 leitet sie mit Misal Adnan Yildiz die Kunsthalle in Baden-Baden.
Mittwoch, 13. November
Linienflug von Frankfurt nach Venedig. Transfer mit einem privaten Taxiboot zum Hotel. Nachmittags Spaziergang zur Piazza San Marco. Zwischen den Alten und Neuen Prokuratien erhebt sich die kuppelgekrönte Fassade der Basilica di San Marco. Besichtigung der mosaikgeschmückten Grabeskirche des Evangelisten Markus. Auffahrt auf den Campanile, von dem aus sich ein fantastischer Rundumblick bietet. Gemeinsames Abendessen in einem Restaurant in der Nähe des Hotels.
Donnerstag, 14. November
Fahrt mit einem Vaporetto zu den „Giardini“, in denen die Biennale seit 1895 stattfindet. Für die Besichtung der Länderpavillons lassen wir uns den Tag über Zeit: Zwischen den zwei geführten Rundgängen bleibt Ihnen genügend Zeit, sich die Ausstellung nochmals in Ruhe anzusehen.
Freitag, 15. November
Am Vormittag Spaziergang durch das malerische Rialtoviertel ins Sestiere Dorsoduro zu der gotischen Kirche Santa Maria Gloriosa dei Frari. Der monumentaler Backsteinbau wurde als schlichte Bettelordenskirche von Franziskanern im 14. und 15. Jh. errichtet. Die reichsten und mächtigsten Familien Venedigs wetteiferten darum, die Frari-Kirche durch Stiftungen zu verschönern, was an der grandiosen Innenausstattung (u.a. Tizians „Assunta“) ersichtlich wird. Hinter der Frari-Kirche befindet sich die "Scuola di San Rocco". Die Bruderschaft des Pestheiligen Rochus gehört zu den wenigen, die erhalten geblieben sind. Nachmittags kehren wir zum Canal Grande zurück. Die Adelspaläste, die die Wasserstraße säumen, gehören zum Schönsten, was die Architektur in Venedig hervorgebracht hat. In einem dieser Paläste, der Ca‘ Rezzonico, ist das Museum des venezianischen Settecento untergebracht, das wir uns ansehen werden. Über die Innenstadt verstreut werden wieder einzelne Biennaleprojekte gezeigt, die wir uns en passant ansehen werden. Gemeinsames Abendessen in einem Restaurant in der Nähe des Hotels.
Samstag, 16. November
Am Vormittag spazieren wir zu der Grabeskirche der Dogen, San Giovanni e Paolo. Der Volksmund hat ihren Namen zu "San Zanipolo" verballhornt. Im Inneren befinden sich prachtvolle Dogengräber und -denkmäler aus der Zeit vom 13. bis zum 16.Jh. Ein Kunstwerk von besonderem Rang, das Reiterdenkmal des Condottiere Colleoni von Andrea del Verrochio, steht neben der Kirche. Colleoni hatte für die testamentarische Übereignung seines großen Besitzes an die Stadt zur Bedingung gemacht, dass ihm ein Denkmal errichtet werden müsse, und zwar direkt bei San Marco. Die findigen Venezianer erfüllten seine Bedingung, stellten das Denkmal aber nicht bei der Basilika San Marco, sondern neben der abgelegenen Scuola di San Marco auf - und kassierten das Geld.
30 Ausstellungen von Museen, Kulturinstituten, Stiftungen und Galerien sind offizielle Nebenausstellung („eventi collaterali“) der eigentlichen Biennale. Zu den außergewöhnlichen Ausstellungen dürfte sicherlich die der belgischen Bildhauerin Berlinde De Bruyckere auf der Insel San Giorgio Maggiore zählen. Den Nachmittag widmen wir einigen dieser spannenden „eventi collaterali“.
Sonntag, 17. November
Besuch der Biennale an ihrem zweiten Ausstellungsort, der 1579 erbauten, über 300m langen Corderia im Arsenal. Die Werft bildete das militärische Rückgrat der Seemacht Venedig und gilt als die größte Industrieanlage des Mittelalters. Nachmittags Transfer mit einem privaten Taxiboot zum Flughafen. Abends Rückflug nach Luxemburg.
Leistungen
Flugreise, 5 Reisetage, alle Flughafentransfers, Luxair-Linienflug ab/ bis Luxemburg, 23 kg Freigepäck, alle Steuern und Abgaben, 4 Übernachtungen in einem guten 4****-Hotel in Venedig, Beherbergungsabgabe, Frühstücksbuffet, 2 Abendessen, Flughafentransfer in Venedig in privaten Taxibooten, alle Vaporettofahrten, Führungen und Eintrittsgelder laut Programm, Kurtaxe, kunsthistorische Reiseleitung.
Reiseleitung
Karl Meiser und Dr. Susanne Kunz-Saponaro
Begleitung Fördergesellschaft
Sabine Geith
Preis pro Person
1.990 € im Doppelzimmer
290 € Einzelzimmeraufschlag
Flugverbindungen
Hinflug am 13. November
LH 326: 11.20 Uhr - 12.40 Uhr
Rückflug am 17. November
LH 331: 19.00 Uhr - 20.30 Uhr