Notre Dame de Paris in einem Flammenmeer – diese schockierenden Bilder vom 15. April 2019 haben sich tief in unser kollektives Gedächtnis eingegraben. Emmanuel Macron versprach noch in der Brandnacht den Wiederaufbau binnen einer sehr kurzen Frist von fünf Jahren, was Dank großer Anstrengungen auch gelang: am 8. Dezember 2024 wurde die Kathedrale endlich wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. Noch ist es ein wenig schwierig, an Einlasstickets zu gelangen, aber wir sind sehr zuversichtlich...
In diesem Sommer wartet Paris mit einer Reihe wundervoller Ausstellung auf seine Besucherinnen und Besucher: da ist zunächst einmal die große David Hockney Retrospektive in der Fondation Louis Vuitton, in der über 400 Werke des britischen Künstlers zu sehen sind. Außerdem widmet sich das Musée Luxembourg dem kubistischen Künstler Fernand Léger, der allzu häufig im Schatten seiner prominenten Mitstreiter stand. Allein schon der Titel der wundervollen Ausstellung macht neugierig: Tout Léger! Nicht zuletzt widmet sich das Grand Palais in einer ebenso fulminanten Schau einem der prominentesten Künstlerpaare des vergangenen Jahrhunderts: Niki de Saint Phalle und Jean Tinguely, der in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte.
Sie sehen: es gibt viele gute Gründe, um sich in diesem Sommer mal wieder mit uns auf den Weg nach Paris zu machen. Selbstverständlich sind unsere Ausstellungsbesuche wieder in ein stimmiges Rahmenprogramm eingebettet und wir zeigen Ihnen die eine oder andere Facette der französischen Capitale, die Sie vielleicht noch nicht gekannt haben.
Mittwoch, 16. Juli
Die Mitreisenden treffen sich um 07.30 Uhr in der Halle des Hauptbahnhofes in Saarbrücken. Unser ICE verlässt um 08.00 Uhr planmäßig Saarbrücken und wird in weniger als zwei Stunden Paris erreichen. Vor dem Bahnhofsgebäude, einem repräsentativen Gebäudekomplex im Stil der ausgehenden Belle Epoque, erwarten uns Kleinbusse, mit denen wir zu unserem Hotel an der Place de la République fahren, wo wir zunächst unser Gepäck deponieren. Nach diesem kurzen Abstecher geht es über den Boulevard de Clichy zum Arc de Triomphe und am Palais de Chaillot vorbei in den Bois de Boulogne zur Fondation Louis Vuitton. Im Oktober 2014 hatte sie unter großer Medienaufmerksamkeit ihre Pforten in einem sehr ambitionierten Neubau von Frank O. Gehry für die Öffentlichkeit geöffnet. Damals wurden allerlei Vergleiche für den spektakulären Neubau bemüht, die von einem „Panzer aus Sahne“, einem „Parfümflacon in Scherben“ oder einem „ins Riesenhafte mutierten Hummer“ reichten. Unser Ausflug in den vornehmen Pariser Westen lohnt sich schon der Architektur wegen, denn der Museumsbau ist noch immer spektakulär! Derzeit richtet man dem britischen Maler David Hockney eine große Retrospektive aus, in der über 400 Werke präsentiert werden. Diese außergewöhnliche Ausstellung umfasst den Schaffenszeitraum von 1955 bis 2025 mit Arbeiten in den unterschiedlichsten Techniken. Außer Öl- und Acrylgemälden, Arbeiten auf Papier sind auch digitale Werke (fotografische Zeichnungen, Computer-, iPhone- und iPad-Zeichnungen) und Videoinstallationen zu sehen. Am späten Nachmittag beziehen wir Zimmer in unserem Hotel und werden gemeinsam in einem guten Restaurant in der Nähe des Hotels zu Abend essen.
Donnerstag, 17. Juli
Nach dem Frühstück geht es mit der Métro zur Île de la Cité, auf der wir uns zunächst mit Muße umschauen werden. Die kleine Flussinsel gilt als die Keimzelle der Stadt, die zunächst von Kelten besiedelt wurde, denen später die Römer folgten. Auf der Île de la Cité wurde vor über 860 Jahren der Grundstein für eine der schönsten Kirchen Frankreichs gelegt: Die Kathedrale Notre Dame entstand in Jahren 1163 – 1345 auf den Fundamenten einer merowingischen Basilika als eines der frühen Zeugnisse des gotischen Kirchenbaus in vier großen Bauphasen. Wir werden uns sowohl die Außenbauten als auch das umfassend restaurierte Innere dieser wundervollen Kirche anschauen. Unmittelbar gegenüber der Apsis von Notre Dame wurde 1962 auf der Spitze der Insel von General de Gaulle die Gedenkstätte für die ermordeten Juden Frankreichs eröffnet, die Henri Pinguisson gestaltet hat. Wir werden nach dem kurzen Abstecher ins Quartier Latin spazieren und dort unsere Mittagspause verbringen und anschließend zum Palais du Luxembourg spazieren. Maria von Medici, die zweite Gattin Heinrichs IV., hatte sich in den Jahren 1615-31 südlich der alten Stadtmauern den Palast errichten lassen, den Salomon de Brosse in bewusster Anlehnung an den Palazzo Pitti in Florenz entworfen hatte. Maria regierte nach dem Tod Heinrichs 1610 als Regentin für den noch unmündigen Ludwig XIII., der sie nach seiner Krönung entmachtete. Der Palast wurde während der Französischen Revolution in Staatsbesitz überführt und ist seit 1801 Sitz des Senats, der zweiten parlamentarischen Kammer Frankreichs. In der ehemaligen Orangerie des Palastes finden regelmäßig Sonderausstellungen statt; die aktuelle firmiert unter dem Titel „Tous Léger!“ Ausgestellt werden Werke von Niki de Saint Phalle, Arman, Yves Klein, Raymond Hains, Martial Raysse und César. Neben den Hauptvertretern des Nouveau Réalisme veranschaulichen Werke von Künstlern wie Roy Lichtenstein oder später Keith Haring den künstlerischen Austausch, der schon sehr früh zwischen dem europäischen und dem amerikanischen Kunstschaffen stattfand. Anschließend bummeln wir durch den berühmten Park von dem Erich Kästner einst schwärmte: „Dieser Park liegt dicht beim Paradies. Und die Blumen blühn, als wüßten sie’s ...“ Seit dem Mittelalter wird dieser Stadtteil von der traditionsreichen Pariser Universität, der Sorbonne, und der Welt der Wissenschaft geprägt. Abends lassen wir uns wieder in einem guten Restaurant verwöhnen und uns von den Künsten der französischen Küche beeindrucken.
Freitag, 18. Juli
Nach dem Frühstück nutzen wir wieder die Métro, um zu unserem Ziel zu gelangen, der Avenue des Champs-Élysées. Von der Métrostation am Rond Point spazieren wir zum Grand Palais, das nur einige Schritte entfernt liegt. Am Schnittpunkt einer der zentralen Blickachsen der Stadt entstand in den Jahren 1897-1900 das Ausstellungsgebäude an der damals ebenfalls neugeschaffenen heutigen Avenue Winston Churchill. In dieser imperialen Blickachse, mit der imposanten Alexanderbrücke auf halbem Weg, liegt das von Ludwig XIV. initiierte Hôtel des Invalides mit der gleichnamigen Kirche von Jules Hardouin-Mansart, in der Napoléon Bonaparte beigesetzt wurde. Der kolossale Bau im Stil der Beaux-Arts-Schule wurde an der Stelle errichtet, an der der Industriepalast der Weltausstellung von 1855 stand. Das Grand Palais sollte während der Weltausstellung „la gloire de l’Art français“ verherrlichen. In gewisser Weise geschieht dies auch heute noch, denn Teile des Gebäudes werden für herausragende Sonderausstellungen genutzt, in diesem Sommer sind es „Niki de Saint Phalle, Jean Tinguely, Pontus Hultén". Die Ausstellung ist aus den reichen Sammlungen des Centre Pompidou und bedeutenden Leihgaben entstanden und versammelt die emblematischen Werke dieser beiden bedeutenden Künstler. Das Besondere daran ist Pontus Hultén – ein Name, der einem nicht unbedingt auf Anhieb etwas sagt. Hultén war ein genialer schwedischer Kunsthistoriker und der Gründungsdirektor von sechs renommierten Museen von Weltrang, u.a. des Pariser Centre Pompidou und des Tinguely-Museums in Basel. Selbstredend, dass er mit Niki de Saint Phalle und Jean Tiguely eng befreundet gewesen ist und dass dieser geniale Ausstellungsmacher Teil in dieser Ausstellung ist. Am Nachmittag werden wir uns in dem hochinteressanten Quartier, dessen Spektrum vom Präsidentenpalast bis hin zu den großen Modehäusern der Stadt reicht, noch ein wenig umschauen. Am späten Nachmittag nehmen wir am Hotel unser Gepäck auf und werden uns mit Kleinbussen zurück zum Gare de l'Est bringen lassen. Unser Zug, der ICE 9557, verlässt um 19.06 Uhr Paris und wird laut Fahrplan um 20.57 Uhr im Hauptbahnhof in Saarbrücken eintreffen.
Leistungen:
Bahnreise, 3 Reisetage
Bahnfahrt 1. Klasse ab / bis Saarbrücken, 2 Übernachtungen im 4***-Hotel Crowne Plaza an der Place de la République, zwei Abendessen, alle Rundfahrten und Transfers vor Ort laut Programm sowie alle Eintrittsgelder und Führungen laut Programm, kunsthistorische Reiseleitung.
Preis pro Person:
1.190,- € im Doppelzimmer
220,- € Einzelzimmeraufschlag
Kunsthistorische Reiseleitung:
Karl Meiser
Begleitung GFSK:
Sabine Geith
Die Reise ist ausgebucht. Wenn Sie sich auf die Warteliste setzen lassen möchten, wenden Sie sich an geith@gfsk-sb.de.