Es war wieder einmal soweit: „Der schönste Kunstsalon der Welt“ öffnete seine Pforten. Die große alte Dame der Biennalen lud nach Venedig ein und wie in den Jahren zuvor, nutzten wir die letzten Tage der Ausstellung für unseren Besuch.
Diesmal unter erschwerten Bedingungen: acqua alta hatte die Lagunenstadt heimgesucht und wir mussten unser Programm entsprechend den Witterungsbedingungen anpassen.
Der gebürtige New Yorker Ralph Rugoff, langjähriger Leiter der "Hayward Gallery" in London, ist der diesmalige Kurator der Biennale. Rugoff arbeitete als Ausstellungsmacher und Herausgeber von Kunstmagazinen und Zeitungen. Der Titel der 58. Biennale lautet „May you live in Interesting Times“, nach einem alten chinesischen Fluch, der sich auf Zeiten von Unsicherheit, Krise und Aufruhr bezieht - „interessante Zeiten“, genau wie die, in denen wir heute leben. Die Leiterin des Deutschen Pavillons ist die aus Ungarn stammende Franciska Zólyom. Die Kunsthistorikerin ist seit 2012 Direktorin der Leipziger Galerie für Zeitgenössische Kunst.
Linienflug von Frankfurt nach Venedig. Transfer mit einem privaten Taxiboot zum Hotel. Nachmittagsspaziergang zur Piazza San Marco. Zwischen den Alten und Neuen Prokuratien erhebt sich die kuppelgekrönte Fassade der Basilica di San Marco. Besichtigung der mosaikgeschmückten Grabeskirche des Evangelisten Markus. Auffahrt auf den Campanile, von dem aus sich ein fantastischer Rundumblick bietet.
Fahrt mit einem Vaporetto zu den „Giardini“, in denen die Biennale seit 1895 stattfindet. Für die Besichtigung der Länderpavillons lassen wir uns den Tag über Zeit.
Spaziergang über den Campo San Stefano zur Galleria dell‘Accademia mit der umfassendsten Sammlung venezianischer Malerei, die wir uns am Vormittag ansehen. Nachmittags stehen einzelne Länderbeiträge auf dem Programm, die in den einzelnen Sestiere präsentiert werden. Man erhält so Zugang zu Palazzi, die normalerweise unzugänglich sind. In den vergangenen Jahren haben sich diese Beiträge oft überraschend originell und überzeugend präsentiert. Spannend sind sie in jedem Fall!
Spaziergang über den Campo San Stefano zum Palazzo Venier dei Leoni, den Peggy Guggenheim bis zu ihrem Tod 1979 bewohnte und in dem ihre exquisite Kunstsammlung ausgestellt wird. Neben der barocken Votivkirche Santa Maria della Salute, die nach Plänen Longhenas bis 1687 errichtet wurde, nimmt die Dogana del Mar die Spitze des Dorsoduro ein. François Pinault ließ die alte Zollstation 2009 von Tadao Ando aufwändig für die Präsentation seiner exquisiten Kunstsammlung sanieren.
Besuch der Biennale an ihrem zweiten Ausstellungsort, der 1579 erbauten, über 300m langen Corderia im Arsenal. Die Werft bildete das militärische Rückgrat der Seemacht Venedig und gilt als die größte Industrieanlage des Mittelalters. Nachmittags Transfer mit einem privaten Taxiboot zum Flughafen. Abends Rückflug nach Frankfurt.